Werte unterliegen einem ständigen Wandel. Das wurde bei der Betrachtung schon des ersten Wertes klar. Man ertappte sich beim Irrglauben, die Werte wären in der Gesellschaft, weil auch im Grundgesetz stehend, als eine beständige Grundfeste verankert. Doch z. Bsp. der Wert Demokratie ist erst einmal nur ein Begriff, der sehr unterschiedlich verstanden werden kann. Gilt er nur in der Politik? Kann er auch in Familie und Wirtschaft angewandt werden? Und wie sieht das in der Praxis aus- nicht jeder ist in allen Themenbereichen Fachmensch.
Einmal haben wir die allgemeinen, von der Politik, den Medien oder der Familie festgelegten Wertevorgaben. Diese können wir als Individuen 1:1 übernehmen oder noch einmal eigenständig bewerten. Man kann z. Bsp. für „die Wertschätzung von unterschiedlichen Persönlichkeiten“ und trotzdem gegen „das Gendern“ sein. Auffällig ist, dass selbst beim Werten sich ein Wandel vollzogen hat. Bewertungen geschehen auf die Schnelle meist mit Emojis, analog auch durch aufsteigende Emotionen. Diese menschliche Geste ist nicht zu verurteilen, doch führt im Erkennen zu größeren aufbauenden Möglichkeiten.
Während die Allgemeinwerte eher eine inspirierende Worthülse darstellen, werden die Werte beim Abwägen, Durchdenken und vor Allem Anwenden des Einzelnen immer lebendiger und wertvoller. Von unschätzbarem Wert war der Übungsraum an diesem Abend, mit dem Bewußtwerden einer immerwährenden Aufgabe-
(Davon zeugt auch der Urbegriff „werden“ (= der Würde) sowie auch „wenden“.)