Rückschau Demokratie versus Bürokratie (anhand einiger Aussagen des Buches „Eichmann-Prozess“ von Hannah Arendt)

Demokratie, Bürokratie, Hannah Arendt und Adolf Eichmann- Wie passt das alles zusammen?       Dies herauszufinden war am 16.Februar eine große Runde zusammengekommen, in dessen Mittelpunkt das Thema stand.

Die Eingangsfrage lautete: Welches Merkmal der Demokratie macht sie für dich so schützenswertvoll? :

Und wie konnte sich 1933 eine Diktatur ermächtigen, trotz unmenschlichsten Gebären erhalten und ohne nennenswerte Widerstände ausbauen? Darauf antwortete Hannah Arendt mit ihren scharfsinnigen Beobachtungen des Eichmann-Prozesses. Auch, welche maßgebliche Rolle die Bürokratie am Stützen des Regimes und letztendlich bei der Organisation des Holocaust spielte, beschreibt sie anschaulich. So führt dies unweigerlich zur nächsten Frage nach der Aufgabe, dem Sinn und Grenzen der Bürokratie in einer Demokratie.

Baustein für Baustein trug jeder etwas zu dem Thema bei, bis ein Grundgerüst einer idealen Demokratie entstand und das optimale Maß an Bürokratie in ihr.

Soweit die Theorie… Doch wie finden in der Praxis unterschiedlichste Ansichten und Charaktere zusammen? Finden nicht nur ohne nennenswerte Verletzungen zusammen, sondern erbauen sogar gemeinsam etwas Neues ohne sich in der Gruppe aufzulösen?

Wir wagten ein ergebnisoffenes Experiment mit der Aufgabe ohne Worte (Planung) ein Gebäude zu erstellen.

Im Prozess des Bauens offenbarte sich manche Erkenntnis, die in vorangegangener reger Diskussion noch nicht zum Vorschein kamen. Auf die oben gestellte Frage, wie man trotz unterschiedlicher Meinungen zusammenkommen kann, war es einmal eine gemeinsames Ziel zu haben (in diesem Fall ein Gebäude zu errichten) und für mich kam im Nachhinein noch der Gedanke, vielleicht indem man Abstand nimmt, von dem Streben nach dem perfekten, nach dem unumstößlichen Ergebnis = dem Fertigsein.

Natürlich sind wir in den guten zwei Stunden auch mit dem Thema des Abends nicht fertig geworden und ich wünsche Euch mit den Erkenntnissen im Alltag viele weiter Aha-Erlebnisse.

Vielen Herzlichen Dank für Euer Dabeisein!

Marzenna Pelzer & Katrin Balluff

Rückschau Narrative

Was ist denn eigentlich ein Narrativ?

Vielen Dank an alle für die zahlreiche und aktive Teilnahme am Freitag, 02.02.2024!

Unsere Betrachtungen, was Narrative sind, wozu sie dienen und wie wir sie erkennen können, war sehr anregend und Horizont erweiternd.

Gemeinsam erarbeiteten wir, dass sie „eigentlich“ „nur“ Geschichten oder Erzählungen sind. Im weiteren Verlauf erkannten wir jedoch, dass sie nicht nur dazu dienen, komplexe Sachverhalte oder Konzepte zu erklären sondern auch dazu, um kulturelle Werte und Normen zu vermitteln. Zusätzlich besitzen sie durch die Art und Weise der Darbietung die Eigenschaft, Emotionen zu vermitteln oder solche beim Zuhörer auszulösen. Und damit das künftige Verhalten und Handeln beeinflussen.

Ob dies positiv oder negativ, als harmlos oder doch hoch gefährlich zu bewerten ist, hängt je nach Narrativ und je nach Ziel, das es erfüllen soll, ab (siehe aktuelle Medienlage).

Wir stellten fest, dass es Narrative bereits seit der Zeit, als der Mensch die Sprache entdeckte, gibt. Ob als Märchen, Sagen oder Mythen oder als Informationsvermittlung – so stellten wir fest – sind es eigentlich alles Geschichten, die zum Menschsein dazugehören.

Unter dem Motto

„Gewalt beginnt, wo das Reden aufhört.“

               Zitat Hannah Arendt (1906 – 1975)

danken wir allen Teilnehmern für das Miteinander-Reden und damit die Welt wieder ein Stück menschlicher sein zu lassen.

Viele liebe Grüße Anja und Andre