Rückblick Raunächte und Rauchnächte am 29.12.2022

Zunächst konnten wir feststellen, dass ein tieferes Wissen über die Raunächte nicht sehr weit verbreitet zu sein scheint.

Der Blick zurück in die Geschichte unserer Vorfahren ließ uns erahnen, dass mancher Aberglaube möglicherweise in den alten Zeiten durchaus Sinn machte. Heute jedoch zum Teil überholt ist.

Wir wurden uns einig, dass so manche Riten und Gebräuche, die gerade heutzutage wieder an Wertung gewinnen, durchaus ihre Sinnhaftigkeit und Berechtigung haben und insgesamt als Bereicherung erfahren werden können.

Immer noch geprägt von Besinnung auf sich selbst, Rückzug, Loslassen und Neuausrichtung auf das kommende Jahr.

Ein sehr schöner alter Brauch war es z. B., dass die Menschen zusammenkamen und sich Geschichten erzählten. Früher vor allem Mythen und Märchen. Wir fanden, auch diese Tradition könnte neu belebt werden.

Dabei könnten auch gemeinsam durchgeführte Räucherungen von Kräutern und Harzen als Bereicherung und als ein „meditatives in die Stille finden“ erlebt werden.

In früheren Generationen diente das Räuchern vor allem in der Zeit „zwischen den Jahren“ der energetischen Reinigung von Haus, Hof und Ställen. Der Brauch des Räucherns war auch in unserer Runde willkommen und wurde als sehr angenehm empfunden.

In der Gesamtbetrachtung kristallisierte sich zudem die Meinung heraus, dass jedoch auch bei diesem Thema stark darauf geachtet werden sollte, dass es nicht einer verflachenden Kommerzialisierung zum Opfer fällt. Wie z. B. das ungute Orakeln, das den Menschen mehr bindet, als ihn befreit.

Insgesamt handelt es sich bei den Raunächten um ein im Menschen sehr individuelles Erleben.In dem jeder Einzelne seinen ganz eigenen Weg des Umgangs damit finden darf und kann.

Andrè P.  & Anja K.

Rückblick -Würde und KI (Künstliche Intelligenz) vom 11.11.2022

Nachdem wir in Teil 1 die Dringlichkeit des Themas festgestellt haben,
widmeten wir uns im Teil 2 dem Vergleich von Mensch und „Maschine“.
Denn man kommt jetzt und in der Zukunft nicht umher -die Technik war, und wird immer mehr, Teil unseres Lebens sein.
Doch die Übergänge zwischen dem digitalen Werkzeug als Lebenshilfe und Lebensverhinderer sind fließend und im unbewußten Umgang leicht zu übersehen.

Deshalb gilt es nun in der Praxis sich seiner menschlichen Fähigkeiten bewußt zu sein und sich in einem geeigneten, verantwortungsvollen, vorbildhaften, unabhängigen Gebrauch der Künstlichen Intelligenzen zu üben.

Frei nach den Worten des Philosophen und Physikers Carl Friedrich von Weizsäcker:
„Nichts ist so überholt, wie naive Technickeuphorie und nichts so fortschrittlich, wie eine gute Technikfolgeabschätzung.“

wünsche ich Euch und Allen eine waches Abwägen im Alltag

Eure Katrin Balluff

Medien und die Würde des Menschen

Bevor wir unseren Blick auf die Würde in den Medien richten konnten, galt es eine wichtige Frage zu klären:

Nach was sollen wir denn Ausschau halten? Wie sieht sie aus, die Menschenwürde? …und stellten fest:

„Die Würde des Menschen ist unfassbar!“ (und deshalb vielleicht auch unantastbar?).
Sie sieht für Jeden in jeder Situation wenig oder mehr anders aus und wohnt in dem Freiraum der Selbstbestimmung.
„Diesen Raum zu achten und zu schützen“ erfordert daher ein besonders gegenwärtiges Einfühlungsvermögen und kann niemals pauschal beantwortet werden.

Würdevoll gestaltete Medienbeiträge greifen den „Zeitgeist“ auf und dienen der tatkräftigen Hingabe an das Leben.
Sie respektieren den Mensch, als eigenständiges Individuum mit der Fähigkeit Zusammenhänge zu erkennen und dementsprechend zu handeln.
Führt der Text mich zum tatsächlichen Leben hin oder lenkt er davon ab?
Sind manipulative Mittel im Text enthalten die das unbewußte Denken in eine bestimmte Richtung lenken wollen?

Bei der Beschäftigung mit dem Thema drängen sich immer weiter Fragen auf:
Ist es eine demokratische Herangehensweise, den Bürger auf eine Linie zu bringen?
Was ist die Aufgabe der Medien überhaupt?
Und liefert das Zurückschauen bis an die Anfänge des menschlichen Ausdrucks seiner Wahrnehmungen die Antwort?

Der erarbeitete Steckbrief des Abends:

Katrin Balluff

Rückblick – Die Würde des Menschen, vertieftes Lesen am 25.9.2022

An diesem Vormittag haben wir uns intensiver mit dem Text von Giovanni Pico della Mirandola, zur Würde des Menschen, beschäftigt.  Die kleine Gesprächsrunde umfasste 4 Personen. Friederike, Themenleitung, Conny und Katrin vor Ort in Beuren und Rosemarie, online, in Nürtingen.
Jeder von uns las den Text konzentriert vor, mit der Vorstellung, dass die Worte im Raum stehen.

„Wir haben dir keinen festen Wohnsitz gegeben, Adam, kein eigenes Aussehen noch irgendeine besondere Gabe, damit du den Wohnsitz, das Aussehen und die Gaben, die du selbst dir ausersiehst, entsprechend deinem Wunsch und Entschluß habest und besitzest. Die Natur der übrigen Geschöpfe
ist fest bestimmt und wird innerhalb von uns vorgeschriebener Gesetze begrenzt. Du sollst dir deine ohne jede Einschränkung und Enge, nach deinem Ermessen, dem ich dich anvertraut habe, selber bestimmen. Ich habe dich in die Mitte der Welt gestellt, damit du dich von dort aus bequemer umsehen kannst, was es auf der Welt gibt. Weder haben wir dich himmlisch noch irdisch, weder sterblich noch unsterblich geschaffen, damit du wie dein eigener, in Ehre frei entscheidender, schöpferischer Bildhauer dich selbst zu der Gestalt ausformst, die du bevorzugst. Du kannst zum Niedrigeren, zum Tierischen entarten; du kannst aber auch zum Höheren, zum Göttlichen wiedergeboren werden, wenn deine Seele es beschließt.“

Wie beschreibt der Autor den Inhalt der Würde?
Wodurch unterscheidet sich der Mensch vom Tierreich?
Aus dem Text haben wir als Leitgedanken die Selbstbestimmung des Menschen herausgearbeitet, und die Möglichkeit der Weiterentwicklung zu höheren Idealen und Werten.
Seine Lebensführung und Lebensplanung, sowie die seelische und geistige Entfaltung, aus einer freien Entscheidung, ist dem Menschen vorbehalten.
Wird diese Würde der Selbstbestimmung in der heutigen Zeit gefördert?
An zwei konkreten Beispielen aus dem alltäglichen Leben versuchten wir diese Frage zubeantworten.

1. Wie wird die Selbstbestimmung im Einkaufsladen gefördert?
• Wenn wir einkaufen, fördert die Ausstattung und Gestaltung des Einkaufsladen die Selbstbestimmung?
• Oder fördert sie eher durch Anreize das Trieb- und Konsumverhalten, die nicht ihren Ursprung in der Selbstbestimmung haben?
• Haben wir die Möglichkeit Dinge, die wir benötigen, bewusst einzukaufen?
• Wie erleben wir das tägliche Einkaufen?
• Was versucht die Produktwerbung im Menschen anzusprechen?
Die Werbung, wie wir sie alltäglich erleben, spricht das triebhafte, unbewusste Verlangen im Menschen an. Das Triebhafte Verlangen entzieht sich leicht der Selbstbestimmung, wie wir es z. B. im Suchtverhalten sehen. Hier finden wir keine Förderung zur Würde.
Als Ideal wurde unter anderem folgender Gedanke erarbeitet. Ein wertschätzender und bewusster Einkauf wird z. B. ermöglicht, wenn der Händler für den Käufer die Herstellung der Ware sichtbar und nachvollziehbar macht und dem Käufer damit die Möglichkeit gibt sich bewusster für ein
Produkt zu entscheiden

2. Wie sind unsere Erfahrungen bei einem Krankenhausaufenthalt?
Können wir dort eine Förderung zur Würde erleben?
Die Aufnahme und Behandlung im Krankenhaus kann als unpersönlich und entmündigend empfunden werden. Das Personal arbeitet unter ständigem Zeitdruck. Dadurch ist eine persönlichere Betreuung in der eine Selbstbestimmung des Patienten möglich wird, schwerer zu
leisten.
• Wie könnte in der Zukunft eine wünschenswertere Behandlung gestaltet werden?
• Was wäre den Patienten wichtig?
• Wie könnte im Gesundheitsbereich die menschliche Würde, sowohl der Ärzte und Pfleger, wie auch der Patienten, gefördert werden?

Folgende Anworten haben wir gefunden:
• Eine objektive Aufklärung über unterschiedliche Therapiemöglichkeiten, die auch einander ergänzend eingesetzt werden könnten, wäre wichtig.
• Ein Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patienten,
• Mitbestimmung des Patienten über die Behandlung und
• eine aktive Mitarbeit des Patienten,
• Entlastung des ärztlichen und pflegenden Personals von Büroarbeiten,
wären Voraussetzungen für ein mehr an der Würde und dem Wohl des Menschen orientierten Gesundheitswesens.

In unserem Alltagsleben ein würdiges, selbstbestimmtes Verhalten zu entwickeln, erfordert täglich eine persönliche Entscheidung und Hinwendung zu höheren Idealen und ein ausdauerndes geistiges Arbeiten.

Rückblick Friedensgespräch Pfingstsonntag, 5.6.2022

Friederike (Themenleitung), Daniela, Katrin und Rosemarie (online) waren zu einem weiteren Friedensgespräch zusammengekommen. Thema war wieder die Seligpreisung: „Selig sind die Friedensstifter, denn sie sollen Gottes Kinder heißen“ Wir wollten den Begriff „Gottes Kinder“, genauer betrachten, und uns einem Verstehen annähern.

Hier eine Essenz unserer intensiven Auseinandersetzung.:

Mit diesem Begriff ist sicherlich nicht infantiles Verhalten gemeint.

Kinder wollen verstehen, was sie sehen, fühlen und erleben. Fragen und Lernen sind wichtig. Sie haben noch keine Lebenserfahrung und begegnen deshalb unbefangen der erlebten Wirklichkeit. Sie lernen jeden Tag Neues hinzu und sind bereit das Unbekannte anzunehmen.

Der Mensch, der zum Gotteskind werden will, nimmt unvoreingenommen, die Wirklichkeit und seine Mitmenschen, wahr. Er ordnet sachliche und objektive Wahrnehmungen, mit Hilfe seiner Denkkräfte. Er bleibt nicht im kindlichen, unbewussten Fühlen, sondern ordnet auch Gefühle und Empfindungen durch sein Denken.

Dadurch entsteht eine friedvolle Athmosphäre, eine Haltung die den Beobachter selbst, wie auch den zu wahrnehmenden Menschen freilässt. Diese freilassende den Anderen wahrnehmende Haltung, die die Wirklichkeit des anderen wahrnimmt, ist eine Grundlage für den Frieden.

 

Friedensgespräche am 27.32022 und 3.4.2022 und 10.4.2022

Rückblick auf das erste Friedensgespräch am 27.3.2022

Unsere kleine Gesprächsrunde umfasste 3 Teilnehmer, Friederike (Themenleitung) und Conni, vor Ort in Beuren, sowie Rosemarie, online, in Nürtingen.

An diesem Vormittag wollten wir die erste, von Heinz Grill entwickelte, Friedenskarte betrachten.

Zunächst konzentrierten wir uns auf den 1. Abschnitt.  Jeder von uns versuchte die Worte lebendig vorzulesen, damit sie in unserer Vorstellung vor uns im Raum entstehen. Nach dem Lesen übten wir uns in dem Anschauen der Worte in unserer Erinnerung. Danach wiederholten wir die Sätze aus dem Gedächtnis. Mit dieser vorbereitenden Übung zentrierten wir unsere Kräfte und der Inhalt wurde uns vertrauter.

Die konkrete Klärung der Bedeutung  einzelner Begriffe stand im Mittelpunkt unseres nächsten Arbeitsschrittes. Das Wort „vermeintlich“ soll als Beispiel dienen. Es beinhaltet etwas scheinbares, was irrtümlich als wahr angesehen wird. So näherten wir uns nach und nach einem besseren Verständnis des Textes an.

Anschließend sprach jeder über seine eigenen Erfahrungen mit dogmatischen Verhaltensweisen, die z.B. auf Traditionen oder religiösen Glaubenssätzen beruhen.Wir konnten nachvollziehen, wie  im Denken derjenigen Menschen, die herkömmliche Dogmen und Meinungen ungeprüft übernehmen, Verurteilungen und Vorurteile, sowie Trennungen und Polaritäten und damit die Grundlage von Kriegen entstehen.

Unbekanntes, Fremdes wird als Bedrohung, im eigenen unbewussten Empfinden, erlebt. Auch Schuldzuweisungen führen zu Trennungen.

Im 2. Abschnitt zeigt Heinz Grill neue Möglichkeiten auf, diese Spaltungen, Trennungen, Verurteilungen, die sogar zu Kriegen führen können, zu überwinden.

 

Der Grundstein,tragfähige Voraussetzungen auf denen der Frieden erbaut werden kann, liegen im Denken jedes einzelnen Menschen.

Er entsteht:

  • im langsamen, bewussten Wachsen und sich entwickeln,
  • aus dem Motiv die Spaltung zu überwinden,
  • im persönlichen Mut die Wirklichkeit des Anderen zu erkennen und zu erforschen.

Ich kann prüfen, kommt mein Urteil aus dem eigenen, subjektiven Bereich oder aus einer objektiven Anschauung und Zuordnung? Kann ich das Ergebnis offen lassen oder will ich von vorneherein Bestimmtes erreichen?

Rückblick auf das zweite Friedensgespräch am 3.4.2022

An diesem Sonntag und den beiden darauffolgenden, versuchten wir den Inhalt der 2., von Heinz Grill gestalteten, Friedenskarte zu betrachten und ein tieferes Verständnis zu erreichen.

Unsere kleine Gesprächsrunde bestand, wie am Sonntag davor, aus 3 Personen. Friederike, Themenleitung, und Conni vor Ort in Beuren, sowie Rosemarie, online, in Nürtingen.

Zunächst brachten wir die einleitende Frage und den 1. Abschnitt in unsere Vorstellung, durch anschauliches Vorlesen und Wiederholen der Sätze aus dem Gedächtnis.

Im Austausch unserer Überlegungen zur Einleitungsfrage,  wo der freie und würdevolle Mensch lebt, der zum Friedensstifter wird, waren wir einig, dass jeder Mensch in seinem individuellen Umfeld die Möglichkeit hat, ein Friedensstifter zu werden.

Die folgenden Abschnitte der Karte stellen Fragen, die den Entwicklungsweg zum Friedensstifter verdeutlichen.

Unser Weg beginnt im Denken. Wie kann der Frieden unter Menschen in der Praxis gelebt werden?

Wir versuchten zunächst die Ursachen konkret herauszufinden, die zu Streit und Unfrieden, auch zu Trennungen unter Menschen führen.

Missverständnisse und Vorurteile entstehen durch eine Wahrnehmung, die nicht aus einer sachlichen und objektiven Sicht entsteht, sondern durch Gefühle und Urteile, die aus der urteilenden Person selber stammen. Diese Urteile können nichts über die Person aussagen, die wahrgenommen werden sollte, sondern nur über die Person, die sich ein projektives Urteil bildet.

Das Üben einer objektiven Sichtweise auf den anderen und der Versuch herauszufinden, wie es dem anderen geht, könnten ein Anfang sein, die Vorurteile zu überwinden. Machtansprüche, dogmatisches Denken, immer Recht haben wollen, alles soll beim Alten bleiben, verhindern Frieden.

Die Bereitschaft, sich für den Anderen zu interessieren, ihn besser kennen zu lernen, nachzufragen, ist eine Voraussetzung um Friedensstifter werden zu können.Jeder Mensch benötigt auch Freiräume zu einer Weiterentwicklung.

Die Entwicklung und der Aufbau, der zum Frieden unter Menschen führen kann, benötigt sehr viel Interesse, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung, Objektivität, Empathie und Geduld. Der Frieden kann nur langsam wachsen in der Zusammenarbeit verschiedener Menschen.

Gedanken, wie der Frieden unter Staaten aussehen könnte.

Eine Vorraussetzung wäre die innere wie äußere Unabhängigkeit eines jeden und die damit verbundene Begegnung auf Augenhöhe.

Unabhängigkeit ist nun nicht gemeint, dass man nicht von dem einen etwas bekommen könnte, was man selber nicht hat. Sondern, dass man nicht in der Erwartungshaltung ist, dass der andere für das eigene Wohl zuständig sei. Man ist selbst für sich verantwortlich und tritt in eigenverantwortlichen Kontakt mit seinem Nachbarn oder einem anderen Land, um gegenseitig Handel zu treiben, sich auszutauschen, sich zu ergänzen. Weiterhin setzt sich jedes Land Aufgaben, wie es zur Staatengemeinschaft und Menschengemeinschaft etwas beitragen kann. Wie z. B. eine Vermittlerposition zwischen Ost und West einzunehmen. Solch eine Aufgabe kann z. B. nur übernommen werden, wenn man unabhängig von Ost und West ist. (s.https://heinz-grill.de/meditation-ukraine/ )

Wir sind aufgerufen jetzt die Keime in unserem Denken zu legen für eine friedvollere Zukunft der ganzen Menschheit.

Rückblick auf unser drittes Friedensgespräch am 10.4.2022

An diesem Sonntag waren wir zu viert zusammengekommen, um zu versuchen, den 2. Abschnitt der 2. Friedenskarte von Heinz Grill, besser zu verstehen. Friederike, Themenleitung, Conny und Daniela vor Ort in Beuren und Rosemarie, online in Nürtingen.

Wieder übten wir uns im Vorlesen, Vorstellen und Wiederholen aus dem Gedächtnis, um mit dem Inhalt vertrauter zu werden und unsere Konzentration zu verbessern.

Im 2. Abschnitt der Karte finden wir drei aufeinanderfolgende Fragen.

Was soll mit der 1. Frage erforscht werden?

Zunächst versuchen wir die Wortbedeutung des Verbs „anmuten“ zu klären, das wir im täglichen Sprachgebrauch nicht verwenden.

anmuten

-auf eine bestimmte Weise berühren oder auch wirken

-einen bestimmten Eindruck machen

-erscheinen

Wenn etwas Bestimmtes, in dieser Frage ist es das friedvolle und inhaltsreiche Wirken in der Welt, auf mein Herz wirkt oder es berührt, könnte es eine Frage nach einem Herzensanliegen sein, nach dem, was uns im Innersten wichtig ist.

Nehme ich die Arbeit für den Frieden ernst? Ist es mir wichtig, in Begegnungen mit meinen Mitmenschen  Möglichkeiten zum gegenseitigen Verstehen und zur gegenseitigen Förderung zu schaffen? Offenbare ich mich als Friedenschaffender?

Beim Anschauen der 2. Frage überlegen wir, was mit der Gabe der dürstenden Seele gemeint sein könnte.

Unsere Seele erleben wir im Denken, Fühlen und Wollen. Ein Durst in der Seele könnte auf ein bestimmtes Verlangen der Seele hinweisen. Ein noch zu erreichendes Ziel, wonach die Seele strebt, was ihr wichtig ist.Vielleicht ist es eine Frage nach dem Lebensauftrag, nach einem Sinn unseres Lebens.Warum lebe ich? Wer bin ich? Diese Fragen könnten sich jeder Mensch stellen.

Oder man könnte es auch darunter verstehen, dass eine Seele immer nach Nähe und Verbindung strebt. Keine Gabe wäre, wenn eine Erwartungshaltung im Vordergrund stehen würde, wie z. B. der andere muss auf mich zugehen. Eine Gabe wäre es, wenn der Einzelne seine Aufmerksamkeit, seine Anschauung gegenüber einem anderen Menschen, einem Staat, einer Sache gezielt mit idealen Fragen zu diesem hinrichtet. Es könnte die Frage sein: „Lebt wirklich ein Streben nach Unabhängigkeit in diesem Menschen oder bei diesem Staat?“ Wenn versucht wird, den anderen wirklich real zu erkennen, dann ist das eine Gabe der Seele und diese stillt den Durst nach Verbindungen, der in der dürstenden Seele lebt.

Die 3. Frage könnte nach der Entwicklung aus dem unbewussten Getriebensein zu einem bewussteren Erleben  gestellt sein.

Bleibe ich getrieben von meinen persönlichen, unbewussten Gefühlen oder erhebe ich mich zu einem neuen, wahreren Erkennen zu neuen Möglichkeiten in den Beziehungen zu meinen Mitmenschen?

Krachmacher-Nachschau

Beuren ist keine Faschingshochburg, doch nach 2 Jahren gänzlich ohne Narretei wollten wir die Kinder an diesen Jahresbrauch, mit Masken, Pauken und Trompeten den Winter auszutreiben, erinnern.

Den eisigen Wind zu wehren, war an diesem Tag auf dem Bolzplatz auch bitter nötig. Eifrig begannen die kostümierten Kinder mit den Vorbereitungen zum Umzug und fertigten mit Hilfe von Clown Cornelia bunt verzierte , oder eben schlichte (sie sollten ja auch zum übrigen Gewand passen) Masken an.

Nachdem sich jeder ohne Worte vorgestellt hatte, wärmten wir uns mit verschiedenen Spielen auf.

Voran unseres eigentlichen Vorhabens, dem Krachmacherumzug, mußten die „Instrumente“ verteilt und gestimmt werden.

Wie laut können wir damit sein? Oder auch, wie leise?

Können wir uns an das Thermalbad heranschleichen? Was möchte die Dirigentin Katrin mit Ihrem Stab sagen? Wer pfeift da was?

So zogen wir kreuz und quer durch Beurens Gassen und fanden sogar in Beurens Rathaus Gehör- wir können davon ausgehen, dass dadurch weitere offizielle Schritte zur vollständigen Wintervertreibung in Gang gesetzt wurden…

Letztlich waren es die Kinder, die uns an diesem Tag an die kraftsprudelnde, lautlebendige Menschlichkeit erinnert hatten.

„Winter ade/ Scheiden tut weh/ aber dein Scheiden macht/ dass mir das Herze lacht/ Winter ade…“

Thema-Begleiter Katrin Baluff und Cornelia Sanwald

Vertieftes Lesen – Rudolf Steiner

Aus dem Buch „Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten von Rudolf Steiner“ Dieses Buch beschreibt den Übungsweg, wie sich ein Mensch zu höheren Erkenntnissen eigenständig entwickeln kann. An diesem Vormittag ging es um die Beschreibungen zur Entwicklung des fünften Cakra.

Der Mensch hat sieben feinstoffliche Energiezentren entlang seiner Wirbelsäule bis zum Scheitel angelegt. Sie werden klassisch als Lotusblumen bezeichnet mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Blütenblättern. Diese Darstellung kommt vormals aus der indischen Kultur. Die Cakra stehen in Beziehung zur körperlichen Gesundheit und zur seelischen Entwicklung. Das fünfte Energiezentrum das sich auf Kehlkopfhöhe vor dem Körper, also außerhalb befindet, wird als sechzehnblättrige Lotusblume beschrieben.

Rudolf Steiner beschreibt, wie im Menschen in früheren Zeiten 8 Blütenblätter entfaltet waren und diese aber jetzt nur noch belebt werden können, wenn der Mensch eigenständig die weiteren acht Blütenblätter entwickelt. Hierbei geht es um die Entwicklung von neuen Sinnen, die man als eine natürliche Art Hellsichtigkeit beschreiben könnte. Dazu sind 8 verschiedene Schritte notwendig.Eine Darstellung aller acht Schritte finden sie unter: https://yogaheilkunde.de/das-fuenfte-zentrum-nach-rudolf-steiner/

An diesem Vormittag haben wir uns mit dem ersten der acht Schritte beschäftigt.

aus dem Kapitel „Über einige Wirkungen der Einweihung“  S. 119 – 122

Dieser erste Punkt ist um der besseren Verständlichkeit willen wiederum untergliedert und nummeriertDer Mensch muss auf bestimmt Seelenvorgänge Aufmerksamkeit und Sorgfalt verwenden, die er gewöhnlich sorglos und unaufmerksam ausführt. Es gibt acht solcher Vorgänge.

Der Mensch muss auf bestimmt Seelenvorgänge Aufmerksamkeit und Sorgfalt verwenden, die er gewöhnlich sorglos und unaufmerksam ausführt. Es gibt acht solcher Vorgänge.

1.Der erste ist die Art und Weise, wie man sich Vorstellungen aneignet. Gewöhnlich überlässt sich in dieser Beziehung der Mensch  ganz dem Zufall. Er hört dies und das, sieht das Eine und das Andere und bildet sich danach seine Begriffe. Solange er so verfährt bleibt seine sechszehnblättrige Lotusblume ganz unwirksam. Erst wenn er seine Selbsterziehung nach dieser Richtung in die Hand nimmt, beginnt sie wirksam zu werden.

 2. Er muss zu diesem Zwecke auf seine Vorstellungen achten.

 3.Eine jede Vorstellung soll für ihn Bedeutung gewinnen. Er soll in ihr eine bestimmt Botschaft, eine Kunde über Dinge der Außenwelt sehen.

 4.Und er soll nicht befriedigt sein von Vorstellungen, die nicht eine solche Bedeutung haben.

 5.Er soll sein ganzes Begriffsleben so lenken, dass es ein treuer Spiegel der Außenwelt wird.

 6.Sein Streben soll dahingehen, unrichtige Vorstellungen aus seiner Seele zu entfernen.

Nachdem wir diese Sätze wahrgenommen haben, versuchten wir zu einem besseren Verständnis zu kommen. Also Vorstellunegn zu bilden, die diese Aussagen wahr nachbilden.

  1. Der erste ist die Art und Weise, wie man sich Vorstellungen aneignet. Gewöhnlich überlässt sich in dieser Beziehung der Mensch ganz dem Zufall. Er hört dies und das, sieht das Eine und das Andere und bildet sich danach seine Begriffe. Solange er so verfährt bleibt seine sechszehnblättrige Lotusblume ganz unwirksam. Erst wenn er seine Selbsterziehung nach dieser Richtung in die Hand nimmt, beginnt sie wirksam zu werden. 

Das war relativ leicht nachvollziehbar, denn es ist eine Sache, die jeder kennt. Wie aber soll die Vorstellungsbildung als Selbsterziehung aussehen.

2. Er muss zu diesem Zwecke auf seine Vorstellungen achten.

Dazu kann man sagen, man muss erstmal aufmerksam werden auf seine Vorstellungen. Erstmal bemerken, dass man überhaupt Vorstellungen hat, sobald man etwas wahrnimmt.

3. Eine jede Vorstellung soll für ihn Bedeutung gewinnen. Er soll in ihr eine bestimmt Botschaft, eine Kunde über Dinge der Außenwelt sehen.

Das war dann schon schwieriger.

Folgende Gedanken haben wir uns erarbeitet. Die Vorstellungen, die wir uns über die Außenwelt bilden, sollte nicht oberflächlich sein, sondern konkret und genau. Dazu muss man sehr klar und aufmerksam die Welt betrachten, um das was einem entgegenkommt mit klareren Begriffen und umfassenderen Vorstellungen zu erfassen. Mit der Zeit merkt man so wie die Vorstellungen an Bedeutung gewinnen im gleichen Maße die Außenwelt an Bedeutung gewinnt.

4. Und er soll nicht befriedigt sein von Vorstellungen, die nicht eine solche Bedeutung haben.

Die Oberflächlichkeit wird so als fad und leer empfunden wenn sie bedeutungslos sind. Vor allem dann, wenn man mit der Zeit seine Vorstellungen wirklich bis zu der tieferen Bedeutung einer Sache erschafft und dies einen erfüllt. Dies kann nicht befriedigen.

5. Er soll sein ganzes Begriffsleben so lenken, dass es ein treuer Spiegel der Außenwelt wird.

Begriffe richtig zu fassen benötigt ein differenziertes Herangehen. Man kann nicht einfach so mit Begriffen um sich werfen. Diese müssen gut durchdrungen und erfasst werden. Bzw. muss man sich bewusst sein, dass man einen Begriff, der über die Materie hinausgeht, wie z. B. Seele gar nicht so leicht erfassen kann. Und auch das müsste mit benannt werden. So können Begriffe von verschiedenen Sichtweisen erweitert werden und zeigen damit eine größere Weite auf, wie wenn man den Begriff auf das bisher Erlernte begrenzt.

6. Sein Streben soll dahingehen, unrichtige Vorstellungen aus seiner Seele zu entfernen.

Eine Frage war hier, wie findet man zu solch einem Streben, ohne sich selbst unter Zwang zu setzen, oder Schuldgefühle zu haben, wenn es einem nicht gelingt.

Wenn es einem aber nach und nach gelingt, wahrzunehmen, dass unrichtige Vorstellungen einem ein falsches Bild widerspiegeln, wird man immermehr den Wunsch verspüren die Dinge bis in die Tiefe zu begreifen, ihrer wirklichen Bedeutung nahezukommen.  Es werden dem Menschen damit zusammenhängende, ganzheitlich umfassendere Bedeutungen bewusst. Unrichtige Vorstellungen kann man dann leicht loslassen.

Thema-Begleiter: Friederike Braun