Wir lesen gemeinsam einige Textstellen aus Faust I …dabei kommen Fragen auf

„Eritis sicut deus scientes bonum et malum“  übersetzt: „Du wirst sein wie Gott, sobald du das Gute und das Böse unterscheiden kannst“.

Nachfolgend der Aufführung von Szenen aus Faust I am 28.April im Bürgerhaus Beuren, befassen wir uns näher mit dem Text aus Goethes Werk.

Als Zuschauer konnte man erahnen, dass die Worte keine blosen Phantasiegebilde und Unterhaltungslieferanten sind, die da über 40Jahre lang bis zur endgültigen Reife ausgeformt wurden. Lebenserfahrungen und Erkenntnisse drücken sich in Poetischer Weise zu einer höheren Wahrheit aus- ein Grund genauer hinzulauschen, finden wir!

Wir bitten um Anmeldung

Rückschau: Schafft das Böse das Gute?

Schon in der Vorbereitung zu dem Abend war klar: Die Schwierigkeit würde darin liegen, sich vom Thema „Bösen“ zu lösen und zum „Guten“, zu unserer Fragestellung zu kommen. Ist es doch im Praktischen ein Kraftakt das Böse zu übersteigen, damit es noch gut ausgeht. Wie schaffen wir es, uns aus dem magnetischen Anziehungsfeld des Bösen zu befreien im Austausch an diesem Abend? Den Freiraum des Einzelnen zur Darstellung seiner Sichtweise ausreichend zu gewähren und gleichzeitig die Fragestellung im Blick behalten-soll der grobe Rahmen für den Begegnungsraum sein.

„Das ist uns wunderbar gelungen!“, muss ich im Nachhinein einmal bemerken. (Im Nachhinein, deshalb, weil im Geschehen selbst, ich immer wieder in Versuchung gelange den Erfolg am Plan zu messen.) Jeder hat Zutaten zu einem „guten Rezept“ in schwierigen Zeiten zusammengetragen. Sich der Existenz und Gestalt des Bösartigen bewusst sein, überhaupt immer gegenwärtig (im Flow) zu sein ist eine gute Voraussetzung. Wenn die Suppe versalzen ist, hilft kein Jammern und den „schwarzen Peter“ den äußeren Umständen/Bösen zuschieben, sollte uns nicht abhalten (Stichwort Ablenkung) unsere menschlichen Fähigkeiten zu ergreifen und innewohnende Werte einzusetzen.

Keine Frage, dazu ist eine große Willensanstrengung nötig, je nachdem, wie hoch der Krisenberg sich vor uns auftürmt. Doch, wäre kein „böser“ Berg vor uns, würden wir uns überhaupt zu höheren Zielen aufschwingen? Oder den direkten ebenen Weg bevorzugen?

Den Blick zurück auf den „Coronaberg“ oder die „NS-Diktatur“ gibt darauf Antwort. Ein erster Schritt ist ein Schritt rückwärts aus dem emotionalen Sog heraus, z. Bsp. von den aktuellen Kriegsberichten weg, hin zum Bewusstwerden der abhaltenden, sowie der aufbauenden Kräfte in uns. Doch was sind „böse“ Kräfte? Es hilft eine sachliche Beschreibung der Wahrnehmung ohne sofortige Einordnung in Gut und Schlecht. Denn was der eine für Gut erachtet (z. Bsp. Kindesverwöhnung), kann für den Anderen „böse“ Folgen (z. Bsp. Nichtentwicklung von Fähigkeiten) haben- das banale Böse.

Wohl ist es, dass auch das Böse nicht urplötzlich auftaucht, sondern, wie das Gute eine Entwicklung aus dem Kleinen/Banalen hinter sich hat. Und genau dort ist der Anfangspunkt, an dem jeder von uns den Kampf aufnehmen kann im „kleinen Inneren“ ein Gleichgewicht zu schaffen, einen sinnhaften, ausstrahlenden* Freiraum zu formen = Neudefinition von Erfolg.

In diesem Sinne wünsche ich uns und der Welt viel Erfolg!

Katrin Balluff in Rücksprache mit Günter Weis

*(ins Morphogenetisches Feld)

P.S. Danke für eure wertvollen Beiträge, zu diesem Bild! Weitere Rückmeldungen, die vielleicht beim „Nach-Denken“ entstanden sind, sind herzlich willkommen…

„The zone of interest“- Rückschau auf eine gemeinsame Filmbetrachtung

Glazer beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Rudolf und Hedwig Höß, dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem „Bilderbuchheim“ Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen. So nennt Rudolf Höß (Christian Friedel, bekannt etwa aus „Das weiße Band“ und „Elser“) seine Frau die „Königin von Auschwitz“. Während der Roman jedoch auch auf das Grauen im Lager eingeht, zeigt der Film den Alltag im Zweiten Weltkrieg fast ausschließlich aus der Perspektive der Familie Höß. Wie Hedwig den Rosengarten pflegt, Besuch von ihrer Mutter erhält, die Kinder großzieht, für die Gäste ihres Mannes sorgt. „Ich wollte daher die Kunst des Cineastischen beiseite schieben und die Familie sozusagen ‚klinischer‘ untersuchen.“ Daher installierte Glazer mit seinem Kamerateam das Haus, in dem gedreht wurde, mit zahlreichen Kameras. Viele davon waren versteckt, so dass das Ensemble zum Teil nicht wusste, ob gerade gedreht wurde, oder nicht. Es wurde kein künstliches Licht verwendet. Die einzelnen Szenen wurden lang gedreht, die Crew war aber nicht zu sehen. So waren die Schauspieler immer unter sich. .1

  1. Ausschnitt aus dem NDR-Bericht:
    https//www.ndr.de/kultur/film/The-Zone-of-Interest-Hintergruende-zum-Holocaust-Film-von-Glazer,thezoneofinterest100.html: ↩︎

(M)Ein Gedankenspiel inspiriert von Film und Austausch:

Was ist der Mensch mehr als ein überlebenswilliges Tier, der Mauer an Mauer mit der Vernichtungsmaschinerie Ausschwitz gut und gerne leben will? …der ein Teil dieses durch und durch organisierten Verbrechens an der Menschlichkeit war?

Sind die Seelen von Tätern und vielleicht auch von den Opfern schon vor dem Vernichtungsakt entwichen? (ich gehe von dem Gedanken, dass nur das Körperliche ausgelöscht werden kann und die Seele weiterlebt, aus)

Im Film waren Gefühle Rudolf Hößs teilweise zu erkennen, besonders in Bezug auf die Natur, der Tiere und auf seine Kinder -da war es ihm wohl möglich frei mit seiner Persönlichkeit in Beziehung zu treten. Andere persönliche Verbindungen in der Familie oder zu den Untergebenen oder Vorgesetzten waren nicht erkennbar.

Den Menschen auf die körperliche Hülle, auf das Material reduziert, so scheint im Rückblick auf das Filmgeschehen der Umgang untereinander.

Und wie ist es heute?

Danke für Euer Mitschauen und -teilen!

Katrin Balluff

Szenen aus Faust I

Ein Spiegelbild des Lebens

„Ich bin ein Teil von jener Kraft, die stets das Böse will und stets das Gute schafft“, erklärt sich Mephisto vor Gott.

Gibt es diese Vorstellung auch in der Umkehrung?: „Ich bin ein Teil von jener Kraft, die Gutes will und Böses schafft.“

Herzlich willkommen zum Schau- und Gedankenspiel mit Heide Mende-Kurz,

Bernd Bethge, Christian von Staden, Katrin Balluff,

Musik-Amanda Chominski

Karten im Vorverkauf Buchgenuss 10,-

Faust_M&L-Aushang

Schafft das Böse das Gute?

Eine kurze Einführung mit nachfolgendem Gespräch

In der heutigen Zeit hat fast jeder mit Widrigkeiten, wie Ungerechtigkeit, Lüge, Ausgrenzungen, Arroganz, Abwertungen zu tun…-dies könnte man dem sogenannten „Bösen“ zuordnen.

Kann das sogenannte „Böse“ das „Gute“ fördern?

 

Das „Böse“, als Mephisto im Gespräch mit dem strebenden Menschen „Faust“

 

 

In dieser Veranstaltung wollen wir uns mit dieser interessanten Frage zusammen und auseinandersetzen. Wir gehen von folgender Aussage des Schriftstellers und spirituellen Lehrers Heinz Grill’s aus:

„Es kann aber das Böse aus sich selbst nicht zum Guten kommen,  jedoch kann es das Gute und Moralische im Anderen erwecken.“                            (https://yogaheilkunde.de/heinz-grill/)

Ich freue mich auf Ihr Kommen!

Günter Weis                                                                                                                          (Moderation Katrin Balluff)

Wir freuen uns über eine Anmeldung!

Banalität des Bösen- gemeinsamer Kinobesuch „Zone of interest“ mit anschließendem Austausch

Der Film „The Zone of Interest“ wird im Kino Kamino am So 10.März, 18:15Uhr in Reutlingen gezeigt. Wer möchte, kann zur Bildung von Fahrgemeinschaft sich um 17Uhr im Friedensweg 7 einfinden.

Für die Kinokarten meldet euch bitte bis Freitagabend oder organisiert sie selbstständig unter Folgendem:

KAMINO // PROGRAMMKINO REUTLINGEN

Ziegelweg 3 · 72764 Reutlingen
Kartentelefon: 07121–9397247
https://www.kinoheld.de/kino-reutlingen/kamino-reutlingen/vorstellung/13563?mode=widget#panel-seats